Rastatter Jugendkonferenz lädt Spitzenkandidaten zum Gespräch
Bei der ersten digitalen Jugendkonferenz hatten die jungen Menschen die Möglichkeit, mit zehn Landtagskandidat*innen der unterschiedlichsten Parteien ins Gespräch zu kommen. Den Auftakt zu dem informativen und drei Stunden dauernden Nachmittag bildete die Vorstellungsrunde der Kandidat*innen in 100 Sekunden. Diese mussten dabei so viele Fragen beantworten wie möglich.
Die Jugendlichen erfuhren so, dass Patrick Wilczek (FDP) „in Mathe schlecht war und daher jetzt Jura studiert“ oder dass Thomas Hentschel (Grüne) zur Entspannung eine Runde mit dem Hund raus geht.
In seperaten virtuellen Räumen und ohne Einfluss der politischen Kandidaten sammelten die Jugendlichen danach die Themen, zu denen die Kandidat*innen im Anschluss Stellung nahmen. Dabei kamen Themen der ganzen politischen Landschaft auf Tableau: Neben der Digitalisierung der Schulen ging es auch um die Klimaneutralität des Landes oder die Herabsetzung des Wahlalters. Weiterhin kamen die Einführung eines verpflichtenden Lobbyregisters oder die gleiche Bezahlung für Mann und Frau in den Runden auf.
CDU-Mann Becker griff das Thema „Digitale Schule“ auf. Er findet es richtig, dass die Schulen im Moment digitaler werden, wenn auch der Präsenzunterricht das Ziel sein muss. FDP-Kollege Wilczek warf die Frage auf, „warum es erst die Corona-Pandemie brauchte bis sich bei dem Thema Digitalisierung etwas tut?“ „Es braucht Tablets für die Schüler*innen und einen Hausmeister an den Schulen, der das digitale Netzwerk betreue. SPD-Kandidat Weber versuchte, gleich mehrere Themenkomplexe anzugehen. Klimaschutz dürfe keine Arbeitsplätze kosten, war eines seiner Statements. Weber musste sich auch einer kritischen Frage stellen: Wie er zu Kanzlerkandidat Olaf Scholz stehe, der sich bei Wirecard, Comex und G20 „nicht mit Rum bekleckert habe.“ Er habe Scholz getroffen und „finde ihn gut.“ Glodzik von der Partei forderte einen Nahverkehr auf Basis von Katapulten, Joshua Mayer, der nach gut der Hälfte für Hentschel übernahm, machte deutlich, dass der Klimaschutz von vielen Faktoren abhänge, auch dem öffentlichen Nahverkehr.
Für einen Ausbau des ÖPNV sprachen sich auch Norbert Masson (die Linke) sowie Jörg Hornung von den Freien Wählern aus. Volker Kek (AfD) thematisierte eine mögliche umweltschonende Energiegewinnung, wobei er darauf verwies, das zum Beispiel Windenergie nicht konstant sei. Der Partei Volt mit Kandidat Robin Gscheidle ging es derweil um das Umsetzen von „guten Ideen aus Europa in Baden-Württemberg,“ während sich Marion Hofmann (die Basis) gegen Rassismus einsetzt. Den Jugendlichen gefiel das Diskussionsformat gut. „Eine sehr coole Veranstaltung“, schrieb ein Jugendlicher im Chat.
Text: Nico Fischer (BNN)