Erste Regionale Jugendkonferenz bringt Jugend und Politik zusammen
Im Landkreis Reutlingen fand am 26. Juli 2021 zum ersten Mal eine Regionale Jugendkonferenz für Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren statt. Mit dabei waren 17 Jugendliche aus dem Landkreis. Mit Politikerinnen und Politikern wurde online zu den Themen Jugendbeteiligung, Impfen sowie Schule während der Corona-Pandemie diskutiert. Die Konferenz ist ein wichtiger Schritt in Richtung Dialog zwischen Jugendlichen und Politik in der Region.
Organisiert wurde die Jugendkonferenz von Jugendlichen für Jugendliche durch den Mitgliedsverband Bund der Deutschen Katholischen Jugend, das Evangelische Jugendwerk sowie die Lebenshilfe gemeinsam mit dem Kreisjugendamt und Kreisjugendring. Die Veranstaltung war Teil des Projekts „Was uns bewegt“, das der Landesjugendring im Auftrag des Landtags durchführt.
Auf Einladung von Landrat Dr. Ulrich Fiedler nahmen Vertreterinnen und Vertretern der Kommunal-, Kreis-, Landes- und Bundespolitik teil. Seitens des Bundes diskutierte der Abgeordnete Michael Donth MdB mit. Den Landtag von Baden-Württemberg vertraten Cindy Holmberg MdL, Thomas Poreski MdL und Manuel Hailfinger MdL. Aus dem Kreistag nahmen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Carmen Haberstroh (Metzingen), Silke Höflinger (Walddorfhäslach), Mike Münzing (Münsingen) und Peter Nußbaum (Lichtenstein) sowie Hans Gampe, Rainer Buck, Ronja Nothofer, Petra Braun-Seitz teil.
Austausch und gegenseitiges Verständnis fördern
Aufmerksam hörten die Politikerinnen und Politiker zu, als Jugendliche von ihren Erfahrungen aus dem letzten Schuljahr berichteten und ihre Vorschläge für die Zukunft unterbreiteten. Beschäftigt mit der Frage, wie Jugend und Politik in den Dialog kommen kann, wurde festgestellt, dass der Austausch hauptsächlich während des Wahlkampfes stattfände, es fehle der laufende Prozess. Politik sei für Jugendliche nicht interessant. Manche der Jugendlichen glaubten zudem nicht, dass Beteiligung etwas bewirke. Die Hürde für Jugendliche, ins Rathaus zu kommen, sei zu hoch.
Von Seiten der Politik wurde darum geworben, sich einzubringen. Landrat Dr. Ulrich Fiedler betonte: „Beteiligung hat immer zwei Richtungen. Jugendliche müssen motiviert sein und Lust darauf haben, sich einzubringen. Ebenso müssen Politikerinnen und Politiker auf die Jugendlichen zugehen. Dazu benötigt es den Abbau von Hürden und das Durchführen entsprechend attraktiver Formate.“
Insgesamt wurde deutlich, dass die Distanz zwischen Politik und Jugend abgebaut werden muss und es zu einem kontinuierlichen Dialog kommen sollte. Dazu ist die Konferenz ein erster wichtiger Schritt. Die Politikerinnen und Politiker nahmen aus der dreistündigen Konferenz viele Anregungen mit und setzten sich mitunter auch konkrete Ziele: Sie möchten den Dialog mit den Jugendlichen vor Entscheidungsprozessen des Kreistags fördern sowie weitere solche Formate zu ausgewählten Themen veranstalten.