Zum Thema „Dahoim“ auf dem Biolandbauernhof Steeb
Umwelt, Landwirtschaft, Internet, ÖPNV, Demokratie und Migration – das waren Themen junger „Stammtische“ in der Scheune auf dem Biolandbauernhof Steeb in Blaubeuren-Wennenden am 02.10.2020. Knapp 60 Jugendliche diskutierten mit den Abgeordneten Thomas Poreski (Grüne), Manuel Hagel (CDU) und Andreas Kenner (SPD) sowie dem Kandiaten Michael Joukov-Schwelling (Grüne) und brachten ihre Anliegen an die Politik vor.
Zwei Gesprächsrunden mit kreativen Zusammenfassungen
„Ich habe keine Toleranz für Intoleranz!“
In der Gesprächsrunde zu Migration und Demokratie ging es vor allem um Vorurteile und Rassismus. „Am schlimmsten sind die, die in ihrem Dorf noch nie einen Flüchtling gesehen haben“, findet Jassine. Der Zwanzigjährige, der zurzeit ein freiwilliges soziales Jahr im Landratsamt absolviert, ist in Deutschland geboren und wird jedoch wegen seinen Aussehens immer wieder gefragt, von woher er „eigentlich“ kommt. Er formuliert den Satz: „Ich habe keine Toleranz für Intoleranz“, der eine lebhafte Diskussion auslöst.
5 Milliarden liegen bereit…
„Warum schaffen es die Schulen nicht, die Hand auszustrecken und zuzugreifen?“ fragen sich die Jugendlichen in der Gesprächsrunde zum Thema Digitalisierung/Corona. Hierzu halten sie als Zusammenfassung eine kreative flammende Rede. Den positiven Effekt des Corona Lockdowns auf Klima und Umwelt, den die Jugendlichen herausstellen, findet auch der Abgeordnete Kenner positiv, gibt aber zu bedenken: “ Ihr dürft dabei nicht die Menschen vergessen, die in Kurzarbeit mussten oder gar ihre Jobs verloren haben.“ Ein Jugendlicher wünscht sich, dass politische Bildung eine größere Rolle in den Schulen spielt, beispielsweise mit Aktionstagen in der 10. Klasse, an denen Politiker*innen die Arbeit in den Kommunen oder Parlamenten erklären. „Natürlich ohne Parteienwerbung“, fügt er hinzu.
„Wir wollen die Umwelt schonen, aber der letzte Bus fährt um halb acht!“
Die Jugendlichen und Abgeordneten der Gesprächsrunde zum Thema Mobilität inszinieren ein Rollenspiel, in welchem die Jugendlichen in die Rolle von Politiker*innen schlüpfen und umgekehrt. “ Wir wollen die Umwelt schonen, aber der letzte Bus fährt um halb acht“ und: “ Wenigstens ein Anrufsammeltaxi-System könnte man einführen“, heißt es da von Seiten der Politik. Während die Jugendlichen, die typischen Argumente der Politik einbringen: „Das haben wir mit Nachtbussen probiert, da sitzen dann zwei Leute drin oder sogar gar niemand: Das ist nicht finanzierbar.“
Das Fazit von vielen Jugendlichen, Politiker*innen persönlich zu erleben, finden sie gut! Am Ende motiviert Jokouv-Schwelling, indem er die Jugendlichen auffordert “ Werdet aktiv in der Politik, engagiert euch für eure Anliegen und geht zur Wahl“.
Einziger Jugenddialog in Präsenz
Der Jugenddialog in Blaubeuren, war der einzige Jugendialog der in Präsenz stattfinden konnte. Ein riesen Dank geht an dieser Stelle an den Kooperationspartner ejl- evangelische Jugend auf dem Lande in Württemberg unter der Federführung von Micha Schradi, sowie den regionalen Kooperationspartnern vor Ort, welche diese Veranstaltung in Pandemiezeiten möglich gemacht haben.
Hier einige Eindrücke in der Bildergalerie:
Regionale Kooperationspartner vor Ort: